Die Geschichte einer Weltkarriere

Der Herminator

Leidenschaft, Beharrlichkeit, Entschlossenheit, Siegeswille – Begriffe, die untrennbar mit dem Namen Hermann Maier verbunden sind. Und Mutterwitz ebenso wie eine gewisse Schlitzohrigkeit. Lauter Eigenschaften, die ihn bereits im Verlauf seiner sportlichen Laufbahn, einmal abgesehen von Rekorden, Medaillen, Kristallkugeln, zur Ausnahmeerscheinung, zum Dauerbrenner und Herminator machten.

Es ist zuvorderst seine Authentizität, die auch lange nach seinem Abschied vom Leistungssport die ungebrochene Popularität begründet. Als Ikone, gefragtes Werbe-Testimonial und Markenbotschafter genießt Hermann Maier nach wie vor hohes Ansehen. Zumal der Schlussstrich, den er am 13. Oktober 2009 unter seine Karriere als Skirennfahrer zog, einen Neubeginn bedeutete. Der Wettlauf zum Südpol im Winter 2010/2011 und die Universum-Serie im österreichischen Rundfunk zeigten andere, bislang von der Öffentlichkeit weniger bekannte Qualitäten wie Teamgeist, Neugier und Naturverbundenheit auf.

Mit Rang zwei im Super G von Garmisch, in seinem erst zehnten Weltcuprennen am 21. Februar 1997 begann für den damals bereits 24 Jahre alten Flachauer ein in der Welt des Sports unvergleichlicher Höhenflug.

Bereits zwei Tage später, am 23. Februar 1997, der erste Triumph. Legendär das Siegerfoto: Maier verbot sich selbst jedes noch so dezente Lächeln, aus Respekt vor einem Idol wie Lasse Kjus, der sich mit Landsmann Atle Skaardal Rang drei teilte. Der Rest ist historisch: Der Abflug bei der Olympia-Abfahrt in Nagano 1998, der auch einem amerikanischen Fotografen zu Weltruhm verhalf, die Goldenen in Super G und Riesentorlauf, die der ziemlich lädierte Salzburger nur wenige Tage später sich und den japanischen Pisten ebenso eindrucksvoll wie unwiderstehlich abrang.

 

Eine entsetzliche Zäsur passierte im Sommer 2001, als Hermann Maier am Heimweg vom Training in Obertauern auf seinem Motorrad Opfer des haarsträubenden Abbiegemanövers eines Autofahrers wurde. Es drohte die Amputation des rechten Unterschenkels, Maier schwebte mehrmals aufgrund multiplen Organversagens in akuter Lebensgefahr. Ihn abzuschreiben, wie viele es in der Phase nach dem Unfall taten, erwies sich jedoch erneut als böser Fehler.

 

Mit dem ihm eigenen Kampfgeist, unbändiger Energie und brutaler Überwindung schaffte Maier das Comeback, feierte im erst fünften Weltcuprennen der zweiten Karriere am 27. Jänner 2003 beim Super G in Kitzbühel den 42. Weltcupsieg. Naja, eigentlich den 43., aber auch die Disqualifkation nach dem Erfolg im Riesentorlauf von Val d'Isère, die er einer roten Linie und dem Übereifer eines besonders wichtigen FIS-Funktionärs zu verdanken hatte, ist mittlerweile fixer Bestandteil jeder Maier-Story.

 

Vier Olympische Medaillen, darunter die zwei Goldenen, drei Weltmeistertitel, insgesamt sechs WM-Medaillen, 54 Weltcupsiege (oder eben 55), 14 Weltcup-Kugeln – eine eindrucksvolle Bilanz nach lediglich zehn vollen Weltcupsaisonen, die das Phänomen Maier jedoch nur unzulänglich beschreibt. Er verhalf in der verhältnismäßig kurzen Zeit der gesamten Ski-Branche zu einem Qualitätssprung, sorgte mit Trends, die er laufend setzte, als Galionsfigur, Maßstab und Beschleuniger für einen Höhenflug des ganzen Teams und verschaffte dem österreichischen Skiverband eine sportliche Bedeutung und wirtschaftliche Basis, von der er bis heute zehrt.

Hermann Maier Naganao Doku

Die Karriere als Timeline

Bilder, die die Welt bewegten

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